Mit 14 Jahren stellt Antonia von heute auf morgen das Essen ein. Die Ärzte tun ihr Problem als vorübergehendes Pubertätsphänomen ab, bis sie eines Tages in der geschlossenen Psychiatrie landet. Diagnose: Magersucht. In den folgenden Jahren bestimmt die Erkrankung ihr Leben. Ihr Umfeld und sie selbst sind ratlos. Niemand versteht: Warum möchte sich ein ansonsten […]
Mit 14 Jahren stellt Antonia von heute auf morgen das Essen ein. Die Ärzte tun ihr Problem als vorübergehendes Pubertätsphänomen ab, bis sie eines Tages in der geschlossenen Psychiatrie landet. Diagnose: Magersucht. In den folgenden Jahren bestimmt die Erkrankung ihr Leben. Ihr Umfeld und sie selbst sind ratlos. Niemand versteht: Warum möchte sich ein ansonsten kerngesunder, fröhlicher Teenager zu Tode hungern? Drei Klinikaufenthalte und mehrere ambulante Therapien helfen Antonia dabei, die Sprache ihrer Psyche zu entschlüsseln. Nach und nach durchschaut sie die Mechanismen, die hinter der Anorexia nervosa stecken, und erkennt: Es geht gar nicht ums Dünnsein. Die Ursachen für die gefährliche Essstörung liegen tiefer: Antonia ist unzufrieden mit sich selbst, fühlt sich zu laut, zu anstrengend, zu viel. In ihrem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte, räumt mit gängigen Klischees über Essstörungen auf, erklärt, warum die Magersucht ein Hilfeschrei der Psyche ist und reicht Betroffenen wertvolle Ratschläge. Darüber hinaus kommt ihr ehemaliger Therapeut, der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Duisburg, als Experte zu Wort.
Ich wurde aufgrund der Essstörung in drei Kliniken behandelt. Über meine genauen Erfahrungen spreche ich auch im Buch. Es ist mir aber wichtig zu betonen, wie individuell eine Behandlung abläuft. Du wirst also für dich herausfinden müssen, welcher Ort dich auf dem Weg am besten unterstützen kann.
Mein niedrigstes Gewicht habe ich in der Öffentlichkeit nie thematisiert, da der gesellschaftliche Fokus bei Magersucht vielmehr auf dem psychischen Leid liegen sollte. Gewichtsangaben sind für Außenstehende dementsprechend irrelevant und können andere Betroffene unnötig triggern.
Für mich war es am Wichtigsten zu begreifen, dass die Essstörung nur einen Zweck erfüllt. Es gibt also Gründe, weshalb man als betroffene Person an dem krankhaften Verhalten festhält. Herauszufinden, was mir die Magersucht überhaupt vermitteln will, welche Glaubenssätze sie anfeuern und welche Ressourcen ich stärken muss, um loszulassen, war mein Beginn der Heilung.
Mir hätte es damals am meisten geholfen, verstanden zu werden. Als Außenstehender ist es sehr schwierig, die Gedanken von Betroffenen zu verstehen. Wenn man die Logik der Krankheit aber irgendwann begriffen hat, macht es das einfacher, auf die Betroffenen einzugehen. Mein Buch kann bei dem Verständnis hoffentlich helfen.
Ich halte mich für den besten Beweis dafür, dass das stimmt. Nach fünf Jahren Anorexie weise ich heute keinerlei der Symptome mehr auf. Häufig geht eine Essstörung aber auch mit anderen psychischen Erkrankungen einher. Auch die sollten im Nachhinein noch behandelt werden.
Einband | Paperback |
Seiten | 256 |
Release | 6.8.2020 |
Sprache | deutsch |
ISBN | 9783959102889 |
Verlag | Eden Books |
Es wurden bereits einige Bücher über Magersucht geschrieben. „Wie viel wiegt mein Leben“ von Antonia C. Wesseling hebt sich ab. Statt nur über den Alltag als Magersüchtige zu schreiben, geht sie der Frage nach, was die Krankheit ausgelöst hat.
Berliner Kurier am Sonntag
Antonia C. Wesseling hat es mit ihrem Buch geschafft, deutlich zu machen, was wirklich hinter der schrecklichen Krankheit steckt.
Mein Samstag
Wie viel wiegt mein Leben“: Endlich ein Buch über Magersucht, bei dem es nicht nur ums Gewicht geht.
Spreewild – Berliner Zeitung