Meine Liebe zum Schreiben begleitet mich schon mein ganzes Leben. Bereits am Tag meiner Einschulung notierte ich daheim meine ersten Ideen. Im Jahr 2007 brachte meine Grundschullehrerin unserer Klasse schließlich ein leeres Büchlein mit, in das wir unsere Geschichten schreiben sollten. Ich war so begeistert, dass ich sofort loslegte und das Buch innerhalb von ein paar Tagen komplett füllte.
Schwer begeistern konnten mich damals die Bücher rund um das „magische Baumhaus.“ Während ich mit Anne und Philipp die Vergangenheit erkundete, wuchs in mir immer mehr der Wunsch, auch eigene Welten zu erfinden. In den nächsten Jahren träumte ich von nichts so sehr, als davon, eine eigene Bücherei/Buchhandlung zu eröffnen. Bei „Platz für Leseratten“ sollte es Bücher von Kindern für Kinder geben, die man kaufen oder ausleihen konnte. Ich zeichnete in den Ferien einen Grundriss und zum 11. Geburtstag (2010) folgte das große Highlight: Meine Eltern schenkten mir eine eigene Website für Platz für Leseratten. Dazu gab es eigene Visitenkarten. 50 Stück, die damals in Farbe so teuer waren, dass meine Mutter mir sagte, ich solle sie nur zu besonderen Zwecken nutzen. (Spoiler: Ich war so sparsam mit ihnen, dass ich neulich noch welche in meinem Kinderzimmer gefunden habe.)
Zu dieser Zeit schrieb ich immer mehr, obwohl ich noch keinen eigenen Computer hatte. Deshalb arbeitete ich im Arbeitszimmer meines Vaters an seinem Laptop. In der Schule durfte ich regelmäßig im Stuhlkreis vorlesen und bekam viel Zuspruch.
Als meine ersten Geschichten dann endlich fertig waren, kam meinem Opa eine tolle Idee. Er besuchte mit mir heimlich einen Copyshop und half mir, mein erstes eigenes Buch als Ringbuch drucken zu lassen. Die besonderen Exemplare sollten Weihnachten 2010 eine Überraschung für meine Eltern werden.
Aber auch meine Eltern hatten sich ein originelles Geschenk für mich überlegt. Ich bekam ein Diktiergerät, in das ich meine Ideen einsprechen konnte. Irgendwann war ich nie ohne es unterwegs, da ich überzeugt war, meinem Traum, eine erfolgreiche Autorin zu werden, noch näher zu kommen.
Weil ich die Geschichten nun immer mehr veröffentlichen wollte, begann ich Verlage anzuschreiben. Allerdings kamen ziemlich schnell die ersten Absagen. 2012/2013 stieß ich auf „epubli“ und veröffentlichte dort ganz spontan meine bisherigen Geschichten. Dass diese Texte damit für immer in den Weiten des Amazon Kosmos auffindbar bleiben werden, wusste ich leider nicht…
Im Jahr 2014 erkrankte ich schwer. Die Magersucht wurde zu einem zentralen Teil meiner Identität. Es war etwas, das ich vollständig kontrollieren konnte, und mein Essverhalten hing nicht von anderen ab.
»Aus „Toni, die vom Schreiben träumt“, wurde „Toni, die Magersüchtige“. Und plötzlich fühlte es sich so an, als würde ich für das, was ich tat, gesehen werden. Menschen hatten Angst um mich und flehten mich an, wieder mehr zu essen. Es war, als hätte die Magersucht mich von meiner Unsichtbarkeit befreit.« aus „Wie viel wiegt mein Leben?“, 2020
2015, im Februar, kam mir der spontane Gedanke, einen YouTubekanal zu erstellen. Ich wollte ihn ursprünglich nur nutzen, um selbstgebastelte Werbetrailer hochzuladen. Aus dem gleichen Grund war ich auch in Buchgruppen auf Facebook aktiv, wo ich viele großartige Leute traf, zu denen ich teilweise sogar heute noch Kontakt habe. Zu einigen von ihnen konnte ich damals schon aufsehen, was auf der einen Seite motivierend, auf der anderen Seite aber auch die Zweifel in mir größer werden ließ: Was ist, wenn ich das nie schaffe?
Noch im Frühjahr lud ich in einer Facebook-Gruppe für Jungautoren einen verzweifelten Post hoch und wurde von einem Autor kontaktiert, der auch als Lektor arbeitete. Er erzählte mir von seiner Jungautorenkooperative, in der er junge Schreibende unterstützte. Bei den „Fantasygirls“ fand ich meine ersten richtigen Schreibfreundinnen.
Noch im November 2015 erschien mein Jugendbuch „Die Schablone“ im Selfpublishing. Weil die Geschichte die erste war, die überhaupt eine Art Lektorat durchgemacht hat, bezeichne ich sie heute auch als mein Debüt. In „Die Schablone“ investierte ich schließlich all meine Energie. Mit Mitschülern organisierte ich den Dreh eines eigenen Buchtrailers, den ich stolz auf YouTube veröffentlichte.
Außerdem habe ich in den Buchhandlungen gefragt, ob sie das Buch auslegen können. Meine Heimatbuchhandlung, die Mayersche Duisburg unterstützte mich vom ersten Moment an. So aber auch die lokalen Zeitungen, TV-Sender oder das Duisburger Radio. Auf meine Anfragen erhielt ich sehr viel Rückmeldung, woraus sich neue Chancen ergaben. Über Facebook kam ich dann an eine Anfrage vom Kika. Sie haben auf der Leipziger Buchmesse 2016 einen Dreh gemacht, weil sie Kindern das Thema näherbringen wollten. Als Jungautorin durfte ich ein Interview zu meinen Erfahrungen geben. Außerdem wurde in dem Jugendmagazin „Mädchen“ ein Artikel über mich veröffentlicht.
Weil meine Bücher sich leider noch immer nicht von selbst verkauften, habe ich mich dann sogar mit einer damaligen Schreibfreundin in die Stadt gesetzt und Werbung gemacht. Heute fällt es mir manchmal schwer, über diese Zeit zu sprechen, denn ich weiß, dass wie hart ich um irgendeine Sichtbarkeit gekämpft habe.
Im Sommer wurde meine Bewerbung als Gastautor*in der ersten internationalen Autorenmesse in Frankfurt ausgewählt. Das bedeutete, dass ich vor einer Fachjury aus meinem Text vorlesen durfte. Mein Vater ist extra mit mir hingefahren, allerdings war alles viel kleiner und unspektakulärer als ich gehofft hatte. Aber ich habe das Jahresabo einer Schreibzeitschrift gewonnen und durfte später für eine andere Ausgabe sogar einen Artikel schreiben. Verlags- oder Agenturvertrag hatte ich also immer noch nicht, obwohl ich mich durchgängig bei welchen beworben habe. Stattdessen war ich oft auf kleinen Lesungen und Poetry Slams unterwegs.
Meine erste eigene Lesung fand im Herbst 2016 in der Mayersche Buchhandlung in Duisburg statt! Nachdem ich dort immer wieder angefragt hatte, durfte ich in einer Leseecke aus meinem Buch vorlesen. Auch, wenn die meisten Besucher Leute aus meinem Umfeld waren, wurde dieser Tag für mich zu etwas Unvergesslichem.
Mit einer Schreibfreundin von den Fantasygirls schrieb ich im Sommer 2016 unser gemeinsames Kinderbuch „Große Herzen, kleine Herzen“.
Auf der Buchmesse bekam ich meine erste Verlagszusage in einem Kleinverlag. Wie glücklich ich damals war, kann sich heute sicher niemand mehr vorstellen. Vor allem, weil es mir zu dieser Zeit überhaupt nicht gut ging. Selbst auf der Messe konnte ich nichts genießen und machte mir selbst Vorwürfe, dass ich nicht schon erfolgreicher bin.
Mein Lektor aus der Jungautorenkooperative half mir im Winter 2016 mein Jugendbuch „Die Nachtsänger“ (geschrieben: 2012) nochmal neu zu veröffentlichen. Mit neuem Cover und vernünftigem Buchsatz. Streng genommen ist diese Geschichte (von meinen heute noch erhältlichen Büchern) die, die ich im jüngsten Alter geschrieben habe. Die Idee hinter dieser Geschichte finde ich übrigens bis heute noch spannend und manchmal überlege ich, es ich sie irgendwann nochmal für eine neue Projekt nutzen sollte.
2016 arbeitete ich außerdem noch an einem ganz besonderen Projekt. „Ich hab’s satt“ war eine (quasi) autobiografische Geschichte über mein Leben mit der Essstörung, die ich etwas verändert als Jugendbuch veröffentlichen wollte. Zu diesem Exposé folgte die wahrscheinlich wichtigste Absage meines Lebens. Eine Literaturagentur schrieb mir, der Stil würde ihnen zwar gefallen, das Thema sei ihnen allerdings zu oberflächlich behandelt. Damals war ich richtig sauer. Heute, ich sage es euch ganz ehrlich, würde ich der Agentin von damals die Füße dafür küssen, dass dieses Buch niemals erschienen ist. Denn aus heutiger Sicht weiß ich, dass ich die Ursachen der Erkrankung nicht ausreichend beleuchtet und meine eigenen Krankheitsgedanken noch viel zu wenig erkannt habe, um reflektiert darüber zu schreiben. Meine Erleichterung von heute glich damals allerdings noch einer tiefen Frustration.
Dann kam der November 2016. Ich war immer noch sehr aktiv auf Facebook und habe an der NaNoWriMo Challenge teilgenommen. Damals gab es in einer Gruppe dort die Chance auf einen Vertrag bei Carlsen Impress. Ich war wie besessen von der Vorstellung, in diesem Verlag zu veröffentlichen. Also setzte ich mir unerreichbare Schreibstile und geriet in einen richtigen Schreibwahn. Was dann passiert ist? Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben für lange Zeit die echte Freude am Schreiben verloren. Es war, als hätte jemand all die Begeisterung und Kreativität aus mir rausgesucht. Ziemlich unschön, dass ausgerechnet in dieser Phase mein Abitur stattfand. Das Frühjahr 2017 war also ein Tiefpunkt meiner Depression. Anstatt mich auf die Klausuren vorzubereiten, war ich kaum in der Schule, habe nur in meinem Zimmer gesessen und … gebastelt. Gebastelt? Ich wusste, dass mein Fantasyroman (Die Maske der Vergangenheit) im Sommer erscheint und habe mich mit dem Marketing komplett von meinen Gefühlen abgelenkt. Also habe ich sinnlose Lesezeichen gebastelt, Flyer, Buchboxen für Blogger… alles, was am Ende in meinem Zimmer versauert ist, weil es kein Schwein haben wollte. Auf der Leipziger Buchmesse 2017 wurde alles -wenn überhaupt möglich- noch schlimmer. Zwischen all den Menschen und ihren Erfolgen fühlte ich mich wie eine Versagerin. Ich lief durch die großen Hallen gelaufen und es war, als könne ich in meinem eigenen Leben nur Scheiterhaufen sehen.
Nach meinem Abitur, folgte mein 18. Geburtstag. Daraufhin erschien schließlich „Die Maske der Vergangenheit“. So dankbar ich für diese Chance sein wollte, fühlte ich mich noch immer getrieben von meinen Versagensängsten. Ich begann an einem New Adult Romance Projekt (damals kannte ich die Bezeichnung noch nicht) zu schreiben. Allerdings hatte ich weder Energie, noch Kreativität, von der ich zerren konnte. Seit dem NaNoWriMo 2016 war die Luft komplett raus. Ich habe keinen Sinn mehr gesehen. Aufgehört an mich zu glauben. Komplett. Es war, als sei ich blockiert. Es kam nichts mehr aus meinem Kopf aufs Papier!
Weil ich mir meine Blockade nicht eingestehen wollte, kämpfte ich weiter. In Duisburg fand ein „Bürgerspaziergang“ statt, der vom Oberbürgermeister begleitet wurde. Ich wurde gefragt, ob ich an einer Station etwas über mein Buch erzählen will.
Es folgten noch einige Fernsehberichte, ein erneutes Interview im regionalen Fernsehen und eine große Lesung in unserem Stadtteil. Doch nichts davon kam gegen meine tiefe Überzeugung an, niemals echten Erfolg haben zu werden. Die Glaubenssätze waren für meine damalige Essstörung ein gefundenes Fressen und ich ließ mich wieder tiefer in die Krankheit fallen.
Die darauffolgenden Monate schleppte ich mich nur noch durchs Leben. Hier und da schrieb ich Artikel für das Jugendportal vom Handelsblatt und verdiente mir damit ein bisschen Taschengeld.
Im Frühjahr 2018 entschied ich mich für einen weiteren Klinikaufenthalt, diesmal in einer Privatklinik in Bad Grönenbach (Bayern). Dort ging es mir deutlich besser! Ich habe wieder etwas an einem Fantasyprojekt „die Könige von Rubina“ geschrieben und durfte sogar einen Buchtreff veranstalten. Als ich im Gemeinschaftsraum vor einigen Patienten aus „Die Maske der Vergangenheit“ vorlas, spürte ich zum ersten Mal wieder dieses Funkeln in mir. Nachher wurde mir von einigen Patienten gesagt, dass sie den Eindruck gehabt hätten, ich wäre plötzlich ein anderer Mensch gewesen. (Oder vielleicht auch mein wahres Ich?) So fühlte es sich für mich plötzlich an. Der ganze Aufenthalt kam mir manchmal wie ein Selbstfindungstrip vor.
Im Juni 2018 habe ich mich selbst aus der Klinik entlassen. Natürlich nicht gesund. Ganz im Gegenteil, ich glaube, jeder hat daran gezweifelt, dass ich es wirklich schaffen würde. Es gab auch sehr viele schwierige Momente. Momente, in denen ich wieder alles aufgeben wollte. Doch diesmal gabs endlich Dinge, die mir Halt gegeben haben. Einen Sinn im Leben. Tatsächlich gehörte mein YouTubekanal auch dazu. Ich habe mich durch die wachsende Community weniger einsam gefühlt. Weil es endlich Menschen in meinem Leben gab, die sich für die gleichen Dinge interessieren wie ich. Mein Kanal veränderte sich. Weil ich mich verändert hatte. Ich habe meinen Kanal von „bookslove Toni“ zu „tonipure“ umbenannt, weil ich auch mehr Dinge aus meinem Alltag teilen wollte. Ich glaube, in diesen Momenten habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl gehabt, dass es okay ist, ich zu sein.
Auch YouTube hat mir während der Zeit unglaublich viel Kraft gegeben. Mit den Gesprächen über das Schreiben und Bücher hatte ich meinen Safespace geschaffen. Dort konnte ich über all das sprechen konnte, was mich glücklich macht.
Geschrieben habe ich ziemlich wenig. Vielleicht, weil ich mich in der Zeit nicht mit Misserfolgen konfrontieren. Nicht noch einmal so enttäuscht werden, wenn es Absagen rieselt. Also habe ich den Traum vom Schreiben etwas verdrängt. Habe die Buchmesse 2018 nicht einmal besuchen können. (Hatte Angst Menschen zu sehen, die meinen Traum leben) Das Positive aber: Das Verdrängen gab mir Zeit, mich auszuprobieren. Und auch Stück für Stück mehr zu heilen.
Im Herbst 2018 bin ich dann fürs Studium in meine erste eigene Wohnung nach Köln gezogen. Dort belegte ich anfänglich noch einen Abendkurs, in dem wir uns über Texte ausgetauscht haben. Am I. April 2019 habe ich dann ein Video hochgeladen, über das ich mir vorher sehr lange den Kopf zerbrochen habe. Schade ich mir damit selbst? Ist es nicht viel zu persönlich?
Ich wollte es unbedingt. Heute für mich gar nicht mehr vorstellbar, aber damals fühlte sich das für mich wie ein Outing an. Ich habe vorher eigentlich nie, nicht einmal mit meinen engsten Freunden, über meine psychischen Erkrankungen gesprochen. Doch als das Video online war, fiel eine Erleichterung von mir ab. Die Kommentare machten mich so unglaublich stolz und glücklich. Ich habe eine neue Einstellung zu vielem bekommen. Dadurch, dass ich plötzlich über vieles Sprechen konnte, wurden die destruktiven Gedanken auch immer weniger. Schließlich konnte ich mich jetzt erstmalig anders ausdrücken als durch meinen Körper. Ich verlor immer mehr meiner „Symptomatik“ und obwohl ich eigentlich nichts mehr über die Essstörung schreiben wollte, gab es auf einmal so so so viel zu sagen.
Also entschied ich mich, meine Geschichte nochmal vorne aufzuschreiben. Noch während ich die Rohversion von „Wie viel wiegt mein Leben“ tippte, erschlugen mich die ersten Absagen. Doch diesmal war ich nicht bereit aufzugeben.
Durch einen Zufall wurde ich auf Eden Books, einen Verlag aufmerksam, der sich auf Geschichten aus dem wahren Leben fokussiert hat. Kurz nach meinem Anschreiben wurde ich im Winter 2019 zu einem Treffen nach Berlin eingeladen. Die Zusage kam wenige Zeit nach unserem Kennenlernen und ihr könnt euch vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe. Vor allem sollte alles so schnell gehen und das Buch bereits im August 2020 erscheinen.
Im Frühjahr 2020 fand dann bereits ein Fotoshooting statt. Die Bilder sollten für Cover & Presse genutzt werden. Der Tag war für mich richtig aufregend. Als das fertige Cover in meinem Postfach eintrudelte, fühlte sich alles noch absolut surreal an. Ich liebe es, dass das Buch auch etwas Buntes hat (der restliche Umschlag ist rosa). Das sieht nicht so traurig aus und passt zum Buch. Es soll ja irgendwie auch eine lebensbejahende Geschichte sein. Neben einer Lesung in Berlin, habe ich mich noch tiefer in die Aufklärungsarbeit gestürzt. Es gab ganz viele tolle Erlebnisse, die ich bestimmt nie vergessen werde!
Am Tag vor der Bucherscheinung war ich dann sogar zu Gast im Sat 1 Frühstücksfernsehen …Und bald darauf landete mein Buch nicht nur auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, sondern gewann den ersten Platz des Lovelybook Leserpreises in der Kategorie Sachbuch und Ratgeber 2020. Danke an alle, die das damals möglich gemacht haben, indem sie dem Buch ihre Stimme gegeben haben.
Im Winter 2020 ging es mir dann leider erneut depressionstechnisch schlecht, weil ich übereifrig versucht hatte, meine Medikamente abzusetzen und gleichzeitig auch vor dem „Und jetzt?“ stand. Was mir Kraft gab, war die Geschichte von Maggie und Leo aus „Wenn ich uns verliere“. Schnell wurde mir klar, dass sich etwas verändert hatte: Die Erfolge von „Wie viel wiegt mein Leben“ gaben mir meinen Mut & Glauben an meine Träume zurück. Natürlich wusste ich, dass ein Sachbuch was vollkommen anderes als ein Roman ist, aber auf einmal war zumindest wieder das Gefühl „ich kann das schaffen“ da.
Die erste Absage kam im Winter 2020 von einem Agenten (im Nachhinein weiß ich, dass diese Agentur New Adult eigentlich auch gar nicht wirklich vermittelt) und tat mir wieder mal unglaublich weh. Und hat mich natürlich auch wieder in meinem alten Glaubenssatz bestätigt. Nach einer zweiten Absage, bekundete eine Agentur schließlich Interesse. Allerdings war es damals mein Bauchgefühl, das nicht stimmte. Bereit, mich ein weiteres Mal zu enttäuschen, sendete ich meine Bewerbung an meine absolute Wunschagentur. Und was soll ich sagen? Eine Woche später unterzeichnete ich meinen Vertrag bei der Literaturagentur Thomas Schlück, von der ich bis heute vertreten werde. Hiermit sind wir also am Ende dieser langen Erzählung angekommen und mir bleibt nicht mehr viel, außer zu sagen, wie dankbar ich für die Menschen bin, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Ich hoffe, dass meine Geschichte anderen Mut machen und ihnen zeigen kann, dass es sich manchmal lohnt, hartnäckig an seinen Träumen festzuhalten und nicht zu schnell aufzugeben.